Überragende zweite Halbzeit

Dank einer gewaltigen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit konnten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) einen souveränen Auswärtssieg beim BSV Sachsen Zwickau einfahren. Nach einer knappen 15:13-Pausenführung stand am Ende ein deutlicher 34:20-Auswärtssieg für das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm auf der Anzeigentafel. Beste Werferinnen waren Lisa Friedberger mit 8/6 Toren und Lucie-Marie Kretzschmar mit 6 Toren auf Seiten der Flames, bei Zwickau war Laura Nagy mit 5/1 Toren am erfolgreichsten. Zur besten Spielerin des Spiels bei den Flames wurde Isabell Hurst gewählt, bei Zwickau Diana Dögg Magnusdottir.

Nach drei Niederlagen in Folge festigten die Flames durch den Sieg ihren 8. Tabellenplatz mit 19:23 Punkten und liegen bei noch fünf ausstehenden Spielen drei Punkte hinter Platz sieben und 8 Punkte vor dem Relegationsplatz. Von dem ist das Team von Trainer Norman Rentsch nach der Niederlage allerdings nur noch einen Punkt entfernt, da die Sport-Union Neckarsulm durch den Heimsieg gegen den Buxtehuder SV zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammelte.

„Ich bin natürlich absolut froh, dass wir heute gewonnen haben, denn wir waren gewarnt vom letzten Jahr, wo wir mit 6 Toren verloren haben. In der ersten Halbzeit haben wir zu viel verworfen, deswegen war es ziemlich knapp. Ich habe zu meinen Mädels gesagt, dass wir als Sieger heute vom Feld gehen, wenn wir in der zweiten Halbzeit die Dinger vorne reinmachen. Man hat gesehen, dass wir Lösungen gefunden haben. Wir kriegen in der zweiten Halbzeit nur sieben Tore und von daher geht der Sieg hier in Ordnung. Ich bin heute sehr happy, dass wir das hier in Zwickau, was nicht einfach ist, souverän gemacht haben“, zog eine glückliche Heike Ahlgrimm eine positive Bilanz nach dem Spiel.

BSV-Coach Norman Rentsch fehlten etwas die Worte. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich bin nach den 60 Minuten noch etwas sprachlos. Ich glaube, wir haben die Möglichkeit gehabt in der ersten Halbzeit mitzuhalten. Wir haben uns Situationen am Kreis und der Sechs-Meter-Linie erarbeitet, wo wir gute Wurfmöglichkeiten hatten. Da sind wir nicht so konsequent gewesen, wie es notwendig gewesen wäre und gehen dann vielleicht mit der Führung in die Halbzeit und dann sieht es anders aus. Aber in der zweiten Halbzeit zwölf Tore minus. Das geht halt nicht und ist nicht erstligareif, das muss man so sagen. Wir haben im Angriff nicht die Möglichkeiten gefunden in die Nahwurfzone reinzukommen. Nur Laura Nagy hält uns mit paar Einzeltoren am Leben. Darüber müssen wir sprechen, und dann müssen wir, glaube ich, ganz konsequent, dann auch die Rückschlüsse finden.“

Die Flames erwischten einen guten Start ins Spiel und lagen nach neun Minuten mit 5:2 vorne und zwangen BSV-Trainer Norman Rentsch zur ersten Auszeit. Die Flames verpassten es, sich weiter abzusetzen und ihre Chancen konsequent zu nutzen. Dies rächte sich. Immer wieder gelang es Zwickau dranzubleiben und Diana Dögg Magnusdottir gelang sogar der Ausgleich zum 10:10 (24.). Bis zur Pause konnten die Flames dann wieder auf zwei Tore davonziehen und gingen mit einer knappen 15:13-Führung in die Kabine.

Heike Ahlgrimm fand in der Pause die richtigen Worte. „Wir haben in der zweiten Halbzeit die Dinge verändert, die wir in der ersten Halbzeit nicht richtig gemacht haben. In der zweiten Halbzeit kriegen wir nur noch sieben Tore. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“

Ihr Team zog zu Beginn des zweiten Abschnitts nach knapp vier Minuten auf 5 Tore zum 18:13 (34.) davon. Bei Zwickau bäumte sich Laura Nagy auf und verkürzte bis zum 16:20 (38.) immer wieder auf vier Tore. Nach einem verworfenen Siebenmeter von Lisa Friedberger gelang Anna Frankova sogar der noch das 17:20 (40.).

Doch dann begann der Flames-Express zu rollen. Myrthe Schoenaker mit zwei Treffern, davon einer vom Siebenmeterpunkt stellten wieder den 5-Tore-Vorsprung beim 22:17 (43.) her und Norman Rentsch bat sein Team zur Auszeit.

Dies zeigte jedoch keine Wirkung. Es folgte ein Doppelschlag durch Lucie-Marie Kretzschmar zum 24:17 (46.) und BSV-Coach Norman Rentsch nahm sein letztes Team-Timeout.

Isabell Hurst erhöhte auf 25:17 (47.) und Laura Nagy verkürzte wieder auf 25:18. Das beeindruckte die Flames aber wenig. Innerhalb von fünf Minuten zog das Team von Heike Ahlgrimm auf 29:18 (52.) davon und ließ keinen Zweifel mehr an dem Auswärtssieg in Zwickau und der Revanche zur Niederlage an gleicher Stelle in der letzten Saison.

Den Schlusspunkt setzte Isabell Hurst mit ihrem Treffer zum 34:20-Endstand.

„Ich habe heute wirklich sehr gute Pässe bekommen von meinen Mitspielern und ich bin auch froh darum, dass ich eine gute Leistung zeigen konnte und so der Mannschaft auch helfen konnte. Aber ich bin ganz ehrlich, im Endeffekt bin ich einfach nur unfassbar froh, dass wir diese zwei Punkte geholt haben, die waren sehr wichtig und die wollten wir. Dafür wollten wir heute alles investieren und ich glaube, das hat man gerade in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir wirklich mit Leidenschaft gekämpft haben. Deshalb auf jeden Fall auch der Lob an meine Mitspieler, das war heute wirklich schön und hat Spaß gemacht“, so Isabell Hurst beim Pressegespräch.

Am nächsten Samstag, 29.04.2023, empfangen die Flames den Tabellenletzten VfL Waiblingen. Anwurf ist in der Weststadthalle um 18:00 Uhr.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (2), Isabell Hurst (3), Lotta Heider (4), Myrthe Schoenaker (4/3), Elisa Stuttfeld (1), Alicia Soffel (3), Ndidi Agwunedu, Lisa Friedberger (8/5), Lucie Kretzschmar (6), Lilli Holste (2), Dionne Visser (1).

 

 

 


Flames wollen wieder zurück in die Erfolgsspur

Nach drei Niederlagen in Folge steht dieses Wochenende für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) die schwere Auswärtsbegegnung beim BSV Sachsen Zwickau auf dem Programm. Anwurf ist am Samstag, 22.04.2023, um 18:00 Uhr in der Sporthalle Neuplanitz.

Für die Flames gilt es in Zwickau von der ersten bis zur letzten Sekunde in Angriff und Abwehr zu kämpfen und konzentriert bis zum Abpfiff zu bleiben. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm hatte in den letzten drei Ligaspielen den Gegner jeweils bis kurz vor dem Ende im Griff und teilweise schon als sicherer Sieger ausgesehen, doch am Ende standen sie mit leeren Händen da. So wie auch am letzten Wochenende bei der unnötigen und ärgerlichen 31:32 Niederlage gegen die TuS Metzingen.

In der Tabelle änderte sich dadurch erstmal nichts für die Flames. Mit 17:23 Punkten blieben sie zwar Achter, jedoch beträgt der Rückstand zu Platz Sieben jetzt schon fünf Punkte. Der BSV Sachsen Zwickau liegt derzeit mit 12:28 Punkten auf dem 11. Platz und hat damit drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, den die Sport-Union Neckarsulm mit 9:31 Punkten belegt. Das Team von Norman Rentsch schaffte letzte Saison den Klassenerhalt erst durch zwei Siege in den Relegationsspielen. Dies möchte man diese Saison unbedingt vermeiden und vorher den Klassenerhalt sichern.

Erfolgreichste Torschützin der Sachsen ist die Rückraumlinke Ema Hrvatin mit 110/14 Toren, gefolgt von Diana Dögg Magnusdottir im rechten Rückraum mit 84/4 Toren und der Rechtsaußen Anna Frankova mit 63 Toren.

Die Flames und Zwickau trafen bisher in 25 Spielen aufeinander. Die Bilanz geht klar an die Flames mit 20 Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen. Die letzte Niederlage war das Rückspiel letzte Saison in Zwickau. Während die Flames zu Hause mit 25:18 als Sieger vom Platz gingen, unterlagen sie in Zwickau mit 26:22 und boten eines der schlechtesten Saisonspiele. Das Hinspiel in dieser Saison konnten die Flames deutlich mit 30:22 für sich entscheiden.

Die Flames reisen als Favorit nach Zwickau und nehmen diese Favoritenrolle auch an und wollen sich endlich mal wieder mit Punkten belohnen. In den Trainingseinheiten diese Woche hat man zumindest wieder alles dafür getan, damit das auch gelingt und sich intensiv auf den Gegner vorbereitet.

„Es wird ein ganz, ganz schweres Spiel. In Zwickau erwartet uns eine enge volle Halle, es ist sehr laut und sie haben frenetische Fans. Wir sind gewarnt vom letzten Jahr, da sind wir dort untergegangen und haben hoch verloren. Ich glaube, dass wir dieses Jahr ein bisschen gefestigter sind. Wir fahren auf jeden Fall dorthin, um zwei Punkte zu holen und wir sind Favorit. Wir sind besser als Zwickau und das müssen wir auf die Platte bringen. Es ist wichtig, dass wir die Rückraumspielerinnen, vor allem die Ema Hrvatin und die Diana Dögg Magnusdottir in Griff zu bekommen. Wir freuen uns auf das Spiel und wir werden alles daransetzen, um zu gewinnen“, lautet die Marschroute von Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.

Verzichten muss sie neben den beiden Langverletzten auch in Zwickau auf die erkrankte Sarah van Gulik sowie auf Leonie Kockel, die sich im Spiel gegen Metzingen eine Knieverletzung zugezogen hat.