Für die Flames zählen nur die beiden Punkte

Am Ende zählten nur die Punkte. Vor 768 Zuschauern in der Weststadthalle konnten sich die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am gestrigen Donnerstagabend in einer spannenden Schlussphase in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) mit 26:25 (14:11) gegen die TuS Metzingen durchsetzen. Erfolgreichste Torschützin bei den Flames war Lisa Friedberger mit 8/3 Toren, bei den Gästen war Dagmara Nocun mit sechs Treffern. Durch den Sieg bleiben die Flames auf dem 3. Tabellenplatz punktgleich mit dem Thüringer HC. Die TUSSIES bleiben auf dem 6. Platz.

„Heute zählen nur die zwei Punkte und die haben wir. Das war wahrlich kein Leckerbissen, sondern ein Fehlerfestival auf beiden Seiten. Wir haben die zwei Punkte und das war das, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben gesagt, wir wollen so lange wie es geht in der Tabelle oben bleiben. Wir wollten uns auf die Liga konzentrieren und haben dann gestern noch die Hiobsbotschaft bekommen, dass Isi (Anm.: Isabell Hurst) jetzt erstmal ausfällt. Das ist natürlich jetzt, wenn ich nur eine Kreisläuferin habe, sehr schwer, auch vom Kopf her, weil Isi auch sehr wichtig für die Mannschaft ist. Von daher bin ich sehr froh, dass das heute so funktioniert hat. Wir haben viel ausprobiert, wir haben viel gewechselt, zumindest so, dass wir als Sieger vom Feld gehen. Am Ende bin ich heute sehr froh über die zwei Punkte und jetzt müssen wir morgen irgendwie regenerieren, damit wir am Samstag ein gutes Spiel machen, denn das ist das erste Europapokalheimspiel. Ich glaube wir werden dann noch mal ein paar Kräfte freisetzen. Da kommt wieder einiges auf uns zu. Aber auch dieses Spiel gegen Gloria wollen wir gewinnen und dementsprechend werden wir morgen regenerieren und am Samstag Vollgas geben“, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm bei der Pressekonferenz.

Nicht zufrieden war Gästetrainer Werner Bösch. „Logischerweise sind wir, sind wir nicht zufrieden mit der Leistung, die wir heute gezeigt haben. Erste Hälfte waren wir gar nicht im Spiel, in der zweiten Hälfte haben wir zumindest mehr gefightet, mehr probiert, haben dann leider zu viele, auch klare, Situationen liegen lassen. Wir waren über die 60 Minuten zu schlecht, um angeschlagene Bensheimer hier mehr zu ärgern und zu schlagen, was mich und uns als Mannschaft natürlich extrem ärgert. Diese Punkte wären möglich gewesen. Die hätten wir unbedingt machen müssen“, haderte Bösch etwas über die vergebenen Punkte.

Den ersten Treffer des Spiels erzielte Lisa Friedberger, die für die erkrankte Isabell Hurst die Kreisläuferposition übernahm. Es dauerte über drei Minuten, bis der nächste Treffer fiel. Dagmara Nocu glich zum 1:1 (4. Minute) aus. Bis zum 4:4 (9.) blieb das Spiel ausgeglichen, dann setzten sich die Flames mit einem 4:0-Lauf auf 8:4(18.) ab. Beim 14:9 (28.) betrug der Vorsprung erstmals fünf Tore. Metzingen konnte mit zwei Treffern von Marte Juuhl Svensson und Rebecca Rott bis zur Paus auf 14:11 verkürzen.

Metzingen kam besser aus der Kabine und konnte den Abstand weiter verkürzen. Nach nur sechs Spielminuten der zweiten Halbzeit war alles wieder offen, denn Metzingen konnte zum 16:16 ausgleichen. Bis zum 18:18 (41.) blieb es ausgeglichen. Die Flames konnten sich dann durch Tore von Kim Naidzinavicius und Sarah van Gulik wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung beim 20:18 (43.) schaffen. Der hielt allerdings nicht lange. Mit einem 3:0-Lauf gelang Metzingen nicht nur der Ausgleich, sondern mit dem 20:21 (51.) erstmals in diesem Spiel auch Führung und das Spiel drohte zu kippen. Folgerichtig reagierte Flames-Coach Heike Ahlgrimm mit einem Team-Timeout. Sie fand offensichtlich die richtigen Worte, denn Lisa Friedberger gelang der Ausgleich zum 21:21 (52.). Jetzt nahm TuS-Coach Werner Bösch seine Auszeit. Nationalspielerin Maren Weigel gelang umgehend die 21:22-Führung. Ein Doppelpack von Nationalspielerin Amelie Berger sorgte wieder für den Führungswechsel zum 23:22 (55.). Es blieb ausgeglichen bis zum 24:24 (58.). Lucie-Marie Kretzschmar und Sophia Ewald mit ihrem Treffer zum 26:24 knapp 59 Sekunden vor dem Ende waren ein kleines Polster. Metzingen nahm nochmals eine Auszeit, Naina Klein verkürzte 35 Sekunden vor dem Ende wieder auf ein Tor auf 26:25. Dies sollte dann auch der Endstand sein.

Wie von Heike Ahlgrimm bereits gesagt, bleibt ihrem Team nicht viel Zeit zum Ausruhen und Regenerieren, denn schon am Samstag, 13.01.2024, geht es international weiter und das erste Heimspiel in der Gruppenphase steht auf dem Programm. Für die Flames bedeutet dieses Heimspiel allerdings die Fahrt nach Elsenfeld, da die Weststadthalle bekanntlich die Anforderungen nicht erfüllt. Gegner ist in der Untermainhalle um 16:00 Uhr das Team von CS Gloria 2018 BN aus Rumänien.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (3), Sarah Dekker (1), Alicia Soffel (3), Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger (8/3), Kim Naidzinavicius (5/1), Sarah van Gulik (2), Lucie-Marie Kretzschmar (2), Mia Ziercke, Sophia Ewald (1), Lilli Holste.


Flames stehen am Ende mit leeren Händen da

Die Premiere auf dem schönen blauen Hallenboden ist nicht so verlaufen, wie es alle gehofft hatten und wie es 53 Minuten lang auch aussah. Am Ende kassierten die Flames der HSG Bensheim/Auerbach eine unnötige 31:32 (18:16)-Niederlage gegen die TuS Metzingen. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm hatte sich Anfang der zweiten Halbzeit eine Fünf-Tore-Führung beim 22:17 herausgespielt und stand am Ende wieder mit leeren Händen da. Beste Werferin bei den Flames war Alicia Soffel mit 9 Toren, bei den TUSSIES war Katharina Pandza mit 10/3 Toren am erfolgreichsten.

Glückwunsch an Metzingen zum Sieg. Im Endeffekt war es sehr knapp. Wir haben es halt einfach nicht geschafft unser Spiel bis zum Ende durchzuziehen. Wir haben ganz viele Fehler gemacht und hatten ein bisschen Angst vor der eigenen Courage. Wir haben viel geführt, wir haben fünfmal die Chance oder viermal die Chance auf das Fünfte wegzugehen, aber wir schaffen es nicht. Metzingen kommt immer wieder ran, Tor um Tor und wir fangen wieder an zu denken, was wir vorher nicht gemacht haben. Am Ende haben wir noch zwei Möglichkeiten ein Tor zu machen, schaffen es aber nicht. Von daher stehen wir heute mit leeren Händen da. Das ist sehr ärgerlich, weil wir heute mindestens einen Punkt verdient  gehabt hätten. Es war mehr drin, aber so ist es. Wir müssen weiterarbeiten, wir müssen einfach schauen, dass wir in den entscheidenden Situationen ein bisschen cleverer sind, ein bisschen mehr Mut haben und ein bisschen mehr Überzeugung. Wir müssen das abhaken und weitermachen. Nächste Woche kommt ein ganz schweres Spiel. Aber heute tut es schon weh“, bilanziert die enttäuschte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem Spiel.

Ihre Gegenüber, TUS-Trainer Werner Bösch war dagegen glücklich über den Ausgang des Spiels. „Ich denke wir haben von beiden Mannschaften ein Auf und Ab gesehen, mit einem glücklichen Sieg auf Metzinger Seite. Es hätte auch genauso gut andersrum ausgehen können. Am Schluss hält uns Lea mit ihren Paraden den Sieg. Wir haben heute beide hier Werbung für den Handballsport gemacht“, so Bösch.

Die TUSSIES erwischten den besseren Start in die Partie und lagen nach zwei Minuten mit 0:2 vorne. Alicia Soffel (4.) und Lotta Heider glichen für die Flames aus. Es blieb ein ausgeglichenes Spiel. Alicia Soffel sorgte mit ihrem Treffer zum 9:8 (15.) für die erste Führung der Flames. Magda Balsam glich zum 9:9 (16.) aus. Maren Weigel erhielt eine Zeitstrafe und Myrthe Schoenaker verwandelte den Siebenmeter zum 10:9 (17.) und Flames-Torfrau Vanessa Fehr warf in das leere Metzinger Tor zum 11:9 und hätte sogar noch einen weiteren Treffer erzielen können, doch der Wurf landete knapp neben dem leeren Gehäuse.

Katharina Pandza konnte für die TUSSIES nochmal zum 12:12 24.) ausgleichen, doch bis zum Pausenpfiff hatten sich die Flames einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgespielt. Mit einem 18:16 ging es in die Kabinen.

Die Flames erwischten den besseren Start in den zweiten Abschnitt. Alicia Soffel machte da weiter, wo sie in der Schlusssekunde der ersten Halbzeit aufgehört hatte und erzielte gleich das erste Tor in Halbzeit zwei. Drei Tore von Leonie Kockel und die Flames waren beim 22:17 (37.) erstmals mit fünf Toren weg. Die Flames hatten die Möglichkeit weiter davonzuziehen, doch scheiterten sie immer wieder an  der Schweizer Nationaltorhüterin Lea Schüpbach, die  ihr Team mit ihren Paraden nicht nur im Spiel hielt, sondern dafür sorgte, dass ihr Team zurück ins Spiel fand.

Leonie Kockel erzielte das 23:19 (41.) für die Flames und erhielt kurz danach in der Abwehr eine Zeitstrafe. Die Überzahl nutzten die TUSSIES  und verkürzten durch Magda Balsam und Dagmara Nocun auf 23:21 (43.) und Katharina Pandza eine Minute später auf 23:22. Die TUSSIES witterten ihre Chance und Flames-Coach Heike Ahlgrimm reagierte mit einem Team-Timeout. Lisa Friedberger erhöhte wieder auf 24:22 (45.) für die Flames.

Zehn Minuten vor dem Ende kam Metzingen zum 26:26 (50.), Alicia Soffel brachte ihr Team nochmals mit 27:26 (51.) in Führung.

Nationalspielerin Maren Weigel gelang mit ihrem Tor zum 27:28 (53.) die erste Führung der TUSSIES seit dem 7:8. Metzingen legte immer wieder vor, doch die Flames glichen jeweils aus. Katarina Pandza erzielte 90 Sekunden vor dem Ende das Führungstor zum 31:32 für die TUSSIES. Die Flames hatten noch die Chance mindestens einen Punkt zu holen, doch wie auch in den beiden letzten Ligaspielen gegen Oldenburg und in Buxtehude nimmt die Schlussphase kein gutes Ende für die Flames, die erneut mit leeren Händen dastehen.

Für die Flames geht es am nächsten Samstag, 22.04.2023, zum BSV Sachsen Zwickau.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr (1), Helen van Beurden – Amelie Berger, Isabell Hurst (2), Leonie Kockel (4), Lotta Heider (2), Myrthe Schoenaker (3/2), Elisa Stuttfeld (3), Alicia Soffel (9), Ndidi Agwunedu (1), Lisa Friedberger (4/1), Lucie Kretzschmar, Lilli Holste, Dionne Visser (3).

 

 

 

 


Liga-Neustart gegen Metzingen

Nach fast drei Wochen Pause fliegt der Ball wieder in der Handball Bundesliga Frauen (HBF). Nach dem erfolgreichen Pokalwochenende am 01./02.04.23 beim Haushahn Final4 in Stuttgart und einer Woche Urlaubspause geht es für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach am Samstag, 15.04.2023, gegen die TuS Metzingen ebenfalls im Bundesligaalltag weiter. Anwurf in der Weststadthalle ist um 18:00 Uhr.

Nach einer Woche trainingsfrei sind die Flames am Ostermontag wieder ins Training eingestiegen und haben sich intensiv auf das Spiel vorbereitet.

„Ich bin froh, dass wir diese freie Woche hatten, weil wir das nach den ganzen Emotionen und der ganze Euphorie, die da war, gebraucht haben. Es war gut, dass wir ein bisschen den Kopf frei bekommen haben und wieder runterkommen konnten. Jetzt liegt der volle Fokus auf der Bundesliga. Wir haben noch sieben sehr schwere Spiele. Wir haben Spiele, die wir unbedingt gewinnen müssen, aber wir haben auch Spiele, wo wir keine Favoriten sind”, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm zum Re-Start in der Liga.

Die TUSSIES waren ebenfalls beim Final4, unterlagen aber in beiden Spielen. Im Halbfinale verlor man deutlich 29:39 gegen den späteren Pokalsieger, die SG BBM Bietigheim. Im kleinen Finale unterlag das favorisierte Team von Coach Werner Bösch mit 26:39 dem VfL Oldenburg, gegen den man in der Liga deutlich mit 35:24 gewonnen hatte.

Etwas Pokalfeeling erwartet beide Teams auch in der Weststadthalle. Der ab der kommenden Saison in der HBF vorgeschriebene blaue Handballboden wird für das Spiel erstmals in der Halle verlegt.

Dieser Boden ist auch Pflicht bei den internationalen Spielen und die sind auch das Saisonziel der TuS Metzingen, den diese Saison fand erstmals seit sieben Jahren der Europapokal ohne die TUSSIES statt. Den TUSSIES reichte letzte Saison der fünfte Platz nicht zur Teilnahme aus. Diesen Tabellenplatz belegen die TUSSIES aktuell auch mit 22:14 Punkten, haben allerdings ein Spiel weniger als die HSG Blomberg-Lippe auf dem 4. Platz mit 23:15 Punkten.

In der Liga macht man weitestgehend die Hausaufgaben zum Erreichen des Saisonzieles. Lediglich die beiden Niederlagen in Leverkusen (22:26) und in Zwickau (25:26) waren sicher nicht eingeplant.

Beste Torschützin der TUSSIES ist Linksaußen Dagmara Nocun mit 104/11 Toren, die damit Platz 8 der HBF-Scorerliste belegt. Ihr folgt auf Platz 2 der internen Statistik Nationalspielerin Lena Degenhardt mit 85/1 Toren, die verletzungsbedingt allerdings bis zum Saisonende ausfällt. Ihr folgt Rechtsaußen Magda Balsam mit 79/37 Toren. Magda Balsam war mit 17 Treffern auch beste Torschützin beim Haushahn Final4.

Die Flames und die TUSSIES standen sich bisher in 29 Pflichtspielen gegenüber. Davon gingen die TUSSIES fünfzehnmal als Sieger vom Feld, elfmal die Flames und viermal trennte man sich Unentschieden. Die Bilanz in der ersten Liga spricht allerdings klar für die TUSSIES, denn von den 15 Siegen stammen 11 aus den Erstligaduellen. Eine Erstligabegegnung ging Unentschieden aus und zweimal gewannen die Flames, zuletzt am 29.12.2021 mit 31:28 hier in der Weststadthalle. Das Hinspiel konnten die TUSSIES nach einem 15:17-Pausenrückstand am Ende noch mit 34:31 für sich entscheiden.

Die Zuschaer erwartet eine packendes Bundesligaduell, in dem beide Mannschaften als Sieger vom Platz gehen wollen. Favorit sind die TUSSIES, die für ihr Saisoniel auch beide Punkte aus Bensheim benötigen.

“Metzingen ist Favorit in diesem Spiel und muss unbedingt gewinnen, um oben zu dranzubleiben. Sie wollen international spielen, dafür müssen sie Platz vier erreichen und daher gilt für sie, dass verlieren verboten ist. Wir können befreit aufspielen und ich möchte, dass die Mädels das genießen. Ich hoffe, dass wir ein bisschen die Euphorie vom Pokal mitnehmen und dass es leichter wird nach dem, was wir erreicht haben und dass uns das ein bisschen trägt. Wir haben nichts zu verlieren, aber wir werden auch für die Fans kämpfen. Ich hoffe, dass wieder viele in die Halle kommen und wir wollen ihnen mit 2 Punkten nochmal Danke sagen”, wünscht sich Heike Ahlgrimm

Verzichten muss sie neben den beiden Langverletzten auch auf die erkrankte Sarah van Gulik. Ob Lucie-Marie Kretzschmar, die wegen einer Knieverletzung schon beim Final4 nicht eingesetzt werden konnte, spielen kann, wird sich kurzfristig entscheiden.

“Wir sind ein klein wenig gehandicapt. Auf der anderen Seite hat auch Metzingen mit Lena Degenhart einen sehr schwerwiegenden Ausfall sowie mit Rebecca Rott und Viktoria Woth. Aber wir werden das kompensieren. Wenn wir unsere Leistung abrufen und auch diese Emotionen und diesen Einsatz zeigen, den wir gegen Oldenburg im Halbfinale gezeigt haben, dann bin ich guter Dinge, dass wir gegen Metzingen zu Hause bestehen können. Gerade zu Hause, mit unserem achten Mann, mit der Roten Wand im Rücken. Von daher freue ich mich auf das Spiel. Wir werden alles dafür tun, die zwei Punkte mitzunehmen”, verspricht Heike Ahlgrimm.

 

 


Flames mit 31:34-Niederlage in Metzingen

In einem spannenden Spiel unterlagen die Flames der HSG Bensheim/Auerbach trotz einer starken Leistung in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) bei der TuS Metzingen mit 31:34 (17:15). Die besten Werferinnen bei den Flames waren Sarah van Gulik mit sechs Toren sowie Alicia Soffel und Dionne Visser mit je 5 Toren. Bei den TUSSIES zeigte sich Lena Degenhardt mit neun Toren am treffsichersten.

„Es ist natürlich bitter, dass wir jetzt mit leeren Händen dastehen. Wir haben aber in der entscheidenden Phase zu viele Fehler gemacht und ein, zwei Ausfälle gehabt, wo es dann immer schwer ist, das zu kompensieren. In der entscheidenden Phase haben wir bei sechs gegen vier drei Hundertprozentige verworfen. Im Spiel waren es insgesamt 17 Fehlwürfe, dann wird es schwer. 31 Tore auswärts ist super, die Torhüter haben gut gehalten, aber wir haben dann auch das Tempo nicht mehr mitgehen können. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht und Metzingen wieder eingeladen. Es gab immer wieder Phasen, wo eine Mannschaft weggezogen ist und dann die andere wieder herankommen hat lassen. Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aber am Ende des Tages reicht es dann auch nicht“, so die Bilanz der enttäuschten Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Die Enttäuschung war verständlich, denn ihre Flames hätten durchaus die Punkte beim Favoriten aus Metzingen holen können. Ihr Team bot insgesamt eine starke Leistung, was die 31 Tore auswärts vor 790 Zuschauern in der Öschhalle auch zeigen. Aber ihr Team leistete sich in den entscheidenden Phase auch immer wieder ein paar Fehler zu viel, die oft von der stark haltenden Helen van Beurden im Flames-Tor noch ausgebügelt werden konnten, aber am Ende hat es in Summe dann doch wieder nicht gereicht mit einem Punktgewinn in Metzingen.

Die Flames gingen in der 1. Minute durch die unermüdlich am Kreis ackernden Dionne Visser in Führung, die auch die 2:1-Führung (3.) nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Lena Degenhardt, erzielte.  Mit einem 3:0-Lauf machte Metzingen aus dem Rückstand eine 4:2-Führung für den Gastgeber. Und die Flames konnten sich bei Helen van Beurden im Tor bedanken, dass der Rückstand in der 11. Minute nur 4:7 betrug. Heike Ahlgrimm reagierte mit einem Team-Timeout und rüttelte ihr Team wach. Die Auszeit zeigte ihre Wirkung. Sarah van Gulik verkürzte auf 5:7 und nur 12 Sekunden später Ndidi Agwunedu auf 6:7 (12.).

Maren Weigel und Lena Degenhardt erhöhten zwar wieder auf 6:9 (14.), doch die Flames waren zurück im und machten aus dem 6:9 Rückstand eine 10:9-Führung (17.). Beim 12:13 (25.) erhielt Ex-Nationalspielerin Julia Behnke eine Zeitstrafe.  Alicia Soffel, Amelie Berger und Sarah van Gulik nutzten die Überzahl und brachten die Flames mit 15:13 (27.)sorgten erstmals für einen 2-Tore-Vorsprungin und Amelie Berger erhöhte sogar noch auf 16:13 (27.).

Mit einer Zwei-Tore-Führung und einem 17:15 für die Flames ging es in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel nutzte Magda Balsam die Überzahl und verkürzte auf 16:17. Katarina Pandza erzielte nach 33 Minuten den Ausgleichstreffer (18:18) und sorgte damit wieder dafür, dass ihre Mannschaft zurück im Spiel war. Es entwickelte sich nun ein spannender Schlagabtausch zwischen beiden Teams. Die Flames führten 20:18 (35.), doch Lena Degenhardt sorgte mit drei Treffern für die erneute 20:21-Führung (37.) der TUSSIES. Beim Stand von 23:23 (42.) konnte Metzingen durch einen 3:0-Lauf innerhalb von zwei Minuten auf 23:26 (44.) davonziehen, weil die Flames durch einen missglückten Kempa und einen überhasteten Wurf dafür sorgten, dass es erstmals in der zweiten Halbzeit einer Mannschaft gelang sich etwas abzusetzen.

Lucie Kretzschmar musste zusätzlich noch für eine Zeitstrafe auf die Bank, da sie Katarina Pandza bei ihrem Treffer zum 23:26 behinderte. Flames-Coach Heike Ahlgrimm bat ihr Team umgehend zu einer Auszeit an den Spielfeldrand. Und ihr Team kämpfte sich zurück. In Unterzahl gelangen Alicia Soffel zwei Treffer zum 25:26-Anschluss (46.). Beim 27:28 (48.) durch Nele Orth waren die Flames immer noch bis auf ein Tor dran.

Lena Degenhardt und Svenja Hübner verschafften den TUSSIES wieder etwas Luft beim 30:27  (53.), auch weil Torhüterin Rebecca Nilsson einige Flames-Würfe parierte und am Schluss mit für die Entscheidung sorgte. Sandra Erlingsdottir erhielt beim 29:32 (56.) eine Zeitstrafe und direkt danach auch noch Magda Balsam. Die Flames konnten die doppelte Überzahl nicht nutzen, da Rebecca Nilsson mit drei Paraden dafür sorgte, dass die Flames nicht mehr herankamen und es bei den drei Toren Abstand bis zum Schlusspfiff blieb und die Flames nach dem 31:34 wieder mit leeren Händen dastanden.

Für die Flames geht es am Samstag, 17.12.2022 mit einem Heimspiel weiter. Um 18:00 Uhr ist der BSV Sachsen Zwickau zu Gast in der Weststadthalle.

HSG Bensheim/Auerbach:
Vanessa Fehr, Helen van Beurden – Amelie Berger (3), Leonie Kockel, Lotta Heider (2), Myrthe Schoenaker, Alicia Soffel (5), Ndidi Agwunedu (2), Lisa Friedberger (4/2), Sarah van Gulik (6), Neele Orth (2), Lucie Kretzschmar (1), Sophia Ewald (1), Lilli Holste, Dionne Visser (5).

 

 

 


Flames zu Gast in Metzingen

Nach dem erfolgreichen Pokalauftritt in Regensburg geht es für die Flames der HSG Bensheim/Auerbach dieses Wochenende in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) weiter. Das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm ist zu Gast beim Tabellennachbarn TuS Metzingen. Der Anwurf in der Öschhalle erfolgt am Samstag um 19:30 Uhr.

Die Flames belegen aktuell mit 4:6 Punkten den 9. Tabellenplatz. Mit 4:8-Punkten stehen die TUSSIES direkt dahinter auf Platz 10 und werden den eigenen Ansprüchen damit sicher nicht gerecht. Seit mehreren Jahren gehören die Metzingerinnen zu den Spitzenmannschaften in Deutschland. Vor der Saison übernahm Werner Bösch das Traineramt von Edina Rott und das Saisonziel wurde klar definiert. „Wir wollen auf die internationale Bühne zurück“, so Manager Ferenc Rott vor der Saison, denn mit dem 5. Platz in der vergangenen Saison, reichte es nicht ganz für den Sprung in die European League.

Im DHB-Pokal haben die TUSSIES allerdings letzte Woche ein großes Ausrufezeichen gesetzt. Während man gegen den favorisierten Thüringer HC in der Liga am 24.09.2022 noch mit 27:38 klar unterlegen war, warf man den THC mit 34:32 aus dem Pokal und zog in das Viertelfinale ein. Die Auslosung der Viertelfinalbegegnungen findet am kommenden Mittwoch, 14.12.2022, im Anschluss an die Bundesliga-Partie SG BBM Bietigheim gegen TSV Bayer 04 Leverkusen statt und kann im Livestream auf Sportdeutschland.TV verfolgt werden. Im Viertelfinale könnte es durchaus also auch wieder zu einer Begegnung zwischen den Flames und den TUSSIES kommen.

Zu Hause unterlagen die TUSSIES in der Liga nur dem THC, die beiden anderen Heimspiele gegen die HSG Bad Wildungen Vipers (32:27) und den SV Union Halle-Neustadt (30:25) wurden gewonnen, alle drei Auswärtsspiele in Blomberg, in Leverkusen und in Dortmund gingen verloren, wobei das letzte Auswärtsspiel Ende November in Dortmund nur knapp an den BVB mit 29:27 ging.

Erfolgreichste Torschützin der TUSSIES ist die Polin Dagmara Nocun mit 45 Toren, die damit derzeit auf Platz 2 der HBF-Scorerliste steht. Auf die schnellen Gegenstöße, auch der zweiten Außen Magda Balsam sind die Flames vorbereitet, aber auch auf die Würfe der anderen Spielerinnen, wie von Nationalspielerin Lena Degenhardt im linken Rückraum.

Die Flames sind mit 4:0 Punkten in die Saison gestartet und haben die letzten drei Ligaspiele gegen Dortmund, in Oldenburg und gegen den Buxtehuder SV verloren und liegen trotzdem noch im Soll. Im Pokal wusste das Team von Heike Ahlgrimm letzte Woche in Regensburg zu überzeugen und konnte entsprechend Selbstbewusstsein für die Liga tanken.

„Metzingen ist Favorit. Sie haben ein Ausrufezeichen gesetzt gegen Thüringen im Pokal. Sie stehen in der Liga natürlich mit dem Rücken zur Wand, weil sie damit nicht zufrieden sind, wo sie aktuell stehen. Sie haben erst vier Punkte und werden von daher alles daransetzen, um zu gewinnen. Sie gehören da unten in der Tabelle auch nicht hin, das wissen wir. Von daher kommt am Samstag einiges auf uns zu. Trotzdem sind wir definitiv nicht chancenlos, aber es wird halt schwer. Wir müssen gucken, dass wir unser Potential abrufen und ein ordentliches Spiel machen. Bisher haben wir immer gezeigt, dass wir mithalten können. Wir fahren nach Metzingen, um sie zu ärgern und möglichst die zwei Punkte mitzunehmen“, glaubt Heike Ahlgrimm an die Chance mit zwei Punkten im Gepäck nach Bensheim zurückzukehren.